Alois Graus
geboren 26.11.1897 in Lans
gestorben 5.11.1943 im KZ Gusen
geboren 26.11.1897 in Lans
gestorben 5.11.1943 im KZ Gusen
Alois Graus stammte aus einer kinderreichen, ursprünglich Südtiroler Familie. Er arbeitete als Knecht, Zimmermann und Bauhilfsarbeiter an verschiedenen Orten, bevor er sich in Hopfgarten im Brixental niederließ. Dort war er Obmann der Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Partei und Leiter des Republikanischen Schutzbundes. Alois Graus, der seit 1940 zur Bahnpost in Wörgl versetzt wurde, nahm am 2. Juni 1941 erstmals an einer als Wanderung getarnten Zusammenkunft von illegalen Kommunisten teil, bei der Robert Uhrig aus Berlin über die politischen Verhältnisse, die Kriegslage und die illegale Tätigkeit sprach. Alois Graus erwies sich in der Folge neben Anton Rausch als einer der eifrigsten Aktivisten beim Aufbau der Gruppe «Roby» im Unterland. Er organisierte nicht nur Treffen und warb Mitglieder an, sondern fuhr Ende Dezember 1941 sogar nach Berlin, wo er weiter in der illegalen Organisationsarbeit unterwiesen wurde. Die Gruppe «Roby» stand schon seit Herbst 1941 unter Beobachtung der Gestapo. Am 4. Februar 1942 verhaftete diese Alois Graus in Hopfgarten. Auf der Fahrt nach Innsbruck gelang es Graus, über den zufällig im gleichen Zug fahrenden Hans Vogl, die Kufsteiner Gruppe warnen zu lassen. Graus trat im Gestapogefängnis in den Hungerstreik und verweigerte jede Aussage. Nach mehreren Wochen im Konzentrationslager Mauthausen wurde er neuerlich zur Gestapo nach Innsbruck gebracht, wo er schließlich ein «umfassendes Geständnis» ablegte. Dass Graus bei der Gestapo schwer misshandelt wurde, ist durch die Zeugenaussage des stellvertretenden Polizeiarztes bewiesen. Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der Gruppe «Roby» wurde Alois Graus für die Zeit bis zur Anklageerhebung nicht in das KZ Dachau gebracht, sondern in das KZ Mauthausen, das in der «Hierarchie» der Konzentrationslager die höchste Einstufung hatte. Am 5. November 1943 starb Alois Graus im Krankenrevier des Mauthausener Nebenlagers Gusen.
Hormayr, «Ich sterbe stolz und aufrecht», S. 173, 175, 186f., 197, 199-203 und 228-231.
Widerstand und Verfolgung 1, S. 143-150, 542f.
Weinert, «Ich möchte ...» (online-Auszug).
https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Alois+Graus/35
Abgerufen am: 22.11.2024