Georg Gruber

geboren 16.1.1915 in Kufstein
gestorben 30.6.1944 in München-Stadelheim

Georg Gruber trat schon als 14-Jähriger der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend bei, deren Kassier er war. Mitte Juni 1941 trat Anton Rausch, mit dem er schon seit 1935 bekannt war, an ihn heran, um ihn für die Gruppe «Roby» anzuwerben. Gruber beteiligte sich an der Organisierung eines Treffens in Kufstein und warb selber weitere Mitglieder an. Er nahm an mehreren Treffen teil und hob ab Anfang 1942 auch Beiträge ein. Obwohl die Gestapo bereits im Februar 1942 mehrere Brixentaler Mitglieder der Gruppe «Roby» verhaftet hatte, blieben die Kufsteiner Mitglieder offenbar noch einige Zeit unentdeckt. Gruber und Adi Horejs, die organisatorisch die Kufsteiner Gruppe führten, stellten im April ihre illegale Tätigkeit ein. Am 25. Juni 1942 wurden schließlich fünf Mitglieder aus Kufstein verhaftet, darunter auch Gruber. Vom 8. Jänner bis 23. September 1943 war Gruber im Konzentrationslager Dachau, anschließend in München-Stadelheim inhaftiert. Der Prozess vor dem Volksgerichtshof fand am 13. und 14. April 1944 in München statt. Der 28-jährige Kufsteiner wurde zum Tod verurteilt. In einem Abschiedsbrief schrieb er: «Mein Freund Hans Vogl und ich verbringen gemeinsam unsere letzten Stunden. Ihr könnt mir glauben, der Tod schreckt uns nicht, ich sterbe nicht schwer. Tausende sterben heute, die nicht wissen, warum – wir sterben wenigstens für unsere Überzeugung.»

Online-Datenbank. De Gruyter. Anklage 10(9) J 819/43g,
Urteil 6H 28/44 -- 10(9)J 819/43g.
Hormayr, «Ich sterbe stolz und aufrecht», S. 176, 204, 214 und 221f.
Zeugen des Widerstandes, S. 37f.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Georg+Gruber/37
Abgerufen am: 22.11.2024