Jakob Justmann

geboren 4.7.1897 in Piatek (Polen)
gestorben 25. April 1944 in Innsbruck

Jakob Justmann lebte mit seiner Frau und seiner Tochter in Lodz, Polen. Seine Frau So a wurde in einem KZ ermordet. Zusammen mit seiner Tochter Leokadia kam Justmann nach Tirol, wo er als ziviler Zwangsarbeiter seine jüdische Identität verschleiern konnte. Er lebte unter falschem Namen (Jan Grolinski) als Fremdarbeiter in Seefeld und Innsbruck und schloss sich einer Widerstandsgruppe polnischer Zwangsarbeiter an, die im März 1944 aufgedeckt wurde. Über diese Widerstandsgruppe und ihr weiteres Schicksal liegen nur wenige Erkenntnisse vor. Gesichert ist, dass die beiden jüdischen Mitglieder Jakob Justmann und Shmuel David Janaszewicz am 25. April 1944 im Arbeitserziehungslager Reichenau ermordet wurden.

Justmanns Tochter Leokadia sollte zusammen mit mehreren anderen jüdischen Mädchen Anfang 1945 nach Auschwitz deportiert werden; Bedienstete des Polizeigefängnisses in Innsbruck ermöglichten ihnen aber die Flucht. Justmann und Janaszewicz wurden im Dezember 1945 exhumiert und im jüdischen Teil des Innsbrucker Westfriedhofes beigesetzt.

Tiroler Landesarchiv, Opferfürsorgeakt Marianne S.
Tiroler Landesarchiv, Landesgericht Innsbruck, 10 Vr 1745/47.
Yad Vashem Database.
Tiroler Tageszeitung, 11.12.1945, Nr. 145, S. 3.
Weinzierl, Zu wenig Gerechte, S. 153-155.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Jakob+Justmann/49
Abgerufen am: 22.11.2024