Johann Schmidt

geboren 26.2.1901 in Wien
gestorben 4.1.1945 in Graz

Johann Schmidt trat 1932 in die Ortsgruppe Kufstein der KPÖ ein und betätigte sich in Schwoich als Zellenkassier. Auch in der NS-Zeit versuchte er, auf seinem Arbeitsplatz für den Kommunismus zu werben, und sagte Deutschland die Kriegsniederlage voraus. Schmidt stand in Verbindung mit der kommunistischen Gruppe um Robert Uhrig, mit dem er sich ebenso traf wie etwa mit Adele Stürzl, einer führenden Kufsteiner Kommunistin. Seiner Frau und seinem Sohn schrieb er von seinem Arbeitseinsatz in Estland aus Briefe, in denen er das NS-Regime kritisierte und sich zu seiner linken Weltanschauung bekannte, die er niemals ändern wolle. Schmidt hörte Feindsender und wurde deshalb und wegen NS-feindlicher Aussagen denunziert. Am 7. August 1942 erfolgte seine Festnahme während des Heimaturlaubes in Schwoich. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung wurde Johann Schmidt vom Volksgerichtshof in Graz aufgrund der Hauptverhandlungen vom 15. und 18. November 1944 zum Tode verurteilt und am 4. Jänner 1945 hingerichtet. In der Urteilsbegründung hieß es unter anderem: «Bei dem Angeklagten ist keinerlei Milde am Platze. Er hat sich durch seine unablässige kommunistische Hetze als ein äusserst gefährlicher Zersetzer und Volksschädling erwiesen.»

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Johann Schmidt

Online-Datenbank. De Gruyter. Anklage 10(9)J 0/43g und Urteil 6L 222/44 -- 10(9)J 1230/43g.
Tiroler Landesarchiv, Landesgericht Innsbruck, 10 Vr 2452/46.
Hormayr, «Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten», S. 170, 175, 178f., 190f. und 222-227.

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Abgerufen am: 21.11.2024