Johann Wanner
geboren 23.1.1919 in Seefeld
gestorben 1.6.1942 in Zams
geboren 23.1.1919 in Seefeld
gestorben 1.6.1942 in Zams
Johann (Hans) Wanner war nach Abschluss seiner Schulausbildung im Hotel seiner Eltern in Seefeld beschaftigt. Im April 1939 erhielt er seine Einberufung zum Reichsarbeitsdienst (RAD), den er in Dornbirn (Vorarlberg) abzuleisten hatte. Im August 1939 flüchtete Wanner aus dem Lager des RAD über die Grenze in die Schweiz, um dem Dienst in der Wehrmacht zu entgehen und hielt sich zunächst bei Bekannten in Genf auf. Dort nahmen ihn die Schweizer Behörden fest und überstellten ihn in ein Arbeitslager für Emigranten. Der Versuch, legal nach Frankreich auszureisen, um sich dort dem Widerstand anzuschließen, scheiterte am Verbot der Schweizer Behörden. Im Mai 1942 entschloss sich Wanner mit einem Kameraden zur Flucht zurück nach Tirol. An der Grenze angehalten, bestand er gegenüber den Schweizer Beamten auf seiner sofortigen Ausreise auf deutsches Reichsgebiet. Am nächsten Tag wurde Wanner in der Gegend von Pfunds im Oberinntal unter ungeklärten Umständen angeschossen und erlag im Krankenhaus Zams der schweren Verletzung. Der Verdacht, dass er durch den fingierten Brief eines Spitzels der Gestapo Innsbruck mit der Mitteilung, sein Vater Paul Wanner liege im Sterben, zur Rückkehr nach Tirol veranlasst wurde, konnte nie ausgeräumt werden.
Schweizerisches Bundesarchiv Bern, Dossier Johann Wanner.
Tiroler Landesarchiv, Landesgericht Innsbruck, 10 Vr 1732/47.
Tiroler Landesarchiv, Opferfürsorgeakt Paul Wanner.
https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Johann+Wanner/117
Abgerufen am: 25.11.2024