Josef (Ordensname Edmund) Pontiller

geboren 4.11.1889 in Göriach bei Dölsach
gestorben 9.2.1945 in München-Stadelheim

Josef Pontiller trat 1912 in den Orden der Benediktiner ein und wirkte nach dem Abschluss seines Theologiestudiums in Innsbruck und Bayern, wo er sich vor allem der Jugendarbeit widmete. Im Oktober 1936 oh Pontiller von Bayern nach Oberösterreich, da ihm wegen angeblichen «Kanzelmißbrauches» eine Verhaftung durch die Gestapo drohte. Im Oktober 1938 musste der Benediktinerpater nach Ungarn auswandern. Seine scharfe Kritik gegen das NS-Regime hatte dort schließlich im Mai 1944 seine endgültige Verhaftung zur Folge. Die Anklageschrift, die ihn des Rundfunkverbrechens, der Wehrkraftzersetzung und der Feindbegünstigung beschuldigte, stützte sich in erster Linie auf einen Brief Pontillers aus dem Jahr 1942, der in den Augen der Ankläger eine «hasserfüllte Greuelhetze gegen das Deutsche Reich, insbesondere den Führer» darstellte. Darin kritisierte er die Politik Hitlers, den er als «Nero auf deutschem Thron» bezeichnete, und verurteilte die NS-Repressalien gegen die Kirche scharf. Unter dem Vorsitz von Roland Freisler, dem Präsidenten des Volksgerichtshofes, wurde Josef Pontiller noch im Jahr 1944 zum Tode verurteilt und am 9. Februar 1945 in München-Stadelheim enthauptet.

Josef (Ordensname Edmund) Pontiller

Zeugen des Widerstandes, S. 74.
Naupp, P. Edmund (Josef) Pontiller OSB, S. 87-105.
Online-Datenbank. De Gruyter. Anklage 3J 1870/44.

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Abgerufen am: 25.11.2024