Konrad Tiefenthaler
geboren 26.11.1897 in Nenzing
gestorben 6.8.1942 in Innsbruck
geboren 26.11.1897 in Nenzing
gestorben 6.8.1942 in Innsbruck
Mitte der 1920er Jahre wurde Konrad Tiefenthaler von Vorarlberg in die Bundesbahndirektion nach Innsbruck versetzt, weil er wegen seines Engagements in der Sozialdemokratischen Partei unliebsam aufgefallen war. Nach den Februarkämpfen 1934 wurde er mit gekürzten Bezügen zwangspensioniert, da er als einer der führenden Eisenbahnergewerkschafter bekannt war. Tiefenthaler fand schließlich Verwendung im Vorstand des «Konsums». Acht Tage lang saß er im Landesgericht Innsbruck in Haft. Während des Austrofaschismus betätigte sich Tiefenthaler bei den Revolutionären Sozialisten mit Verbindungen nach Salzburg und Wien. Deshalb bemühte sich der bayrische Sozialdemokrat Waldemar von Knöringen erfolgreich, ihn als Stützpunktleiter seiner antinationalsozialistischen Widerstandsgruppe «Neu Beginnen» in Innsbruck zu gewinnen. Im Dezember 1938 trat Tiefenthaler der NSDAP bei, engagierte sich aber weiterhin im Widerstand. Zunächst wurde er speziell über seine alten Gewerkschaftskontakte zu Eisenbahnern in Österreich und Deutschland aktiv, ab Herbst 1941 verstärkt in der Gruppe «Neu Beginnen». Doch schließlich kam ihm die Gestapo auf die Schliche und verhaftete ihn am 2. Juli 1942. Im Bericht vom 8. Dezember 1942 wird Tiefenthaler von der Gestapo als «fanatischer und verbohrter Gegner des Nationalsozialismus» bezeichnet. Am 6. August 1942 erhängte sich Konrad Tiefenthaler in seiner Zelle im landesgerichtlichen Gefängnis in Innsbruck.
Hormayr, «Ich sterbe stolz und aufrecht», S. 80f, 108f und 118-120.
Sommerauer, Die Gedenktafel für Konrad Tiefenthaler, S. 134-137.
Tiroler Landesarchiv, Opferfürsorgeakt Anna Tiefenthaler.
Widerstand und Verfolgung in Tirol 1, S. 159 und 161.
https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Konrad+Tiefenthaler/109
Abgerufen am: 21.11.2024