Marian Kudera

geboren 5.8.1923 in Myslowitz (Polen)
gestorben 19.7.1944 im KZ Dachau

Marian Kudera, der im Sinne der nationalsozialistischen Rassenkunde als volksdeutscher Pole galt, lebte als Medizinstudent in Innsbruck. Er wurde am 21. Februar 1944 von der Gestapo verhaftet, die in ihm den «Führer der polnischen Widerstandsbewegung» sah. Während über die Tätigkeit dieser Widerstandsbewegung praktisch nichts bekannt ist, sind die Folterungen, denen Marian Kudera bei der Gestapo ausgeliefert war, detailliert nachweisbar. Da Kudera wegen der Überfüllung des Polizeigefängnisses im landesgerichtlichen Gefangenenhaus inhaftiert war, dokumentierte dessen Leiter Wilhelm Steneck die schweren Misshandlungen in mehreren Aktenvermerken und ließ ihn auch vom Anstaltsarzt, zugleich Amtsarzt in Innsbruck, untersuchen. Auch diese Befunde sind erhalten. Marian Kudera wurde schließlich am 28. April 1944 in das KZ Dachau überstellt, wo er am 19. Juli 1944 erhängt wurde.

Widerstand und Verfolgung 1, S. 399-402 und 546-548.
Tiroler Landesarchiv, Landesgericht Innsbruck, 10 Vr 740/48. Archiv KZ-Gedenkstätte Dachau.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Marian+Kudera/53
Abgerufen am: 22.11.2024