Nikolaus Federspiel

geboren 27.10.1888 in Laatsch (Südtirol)
gestorben 10.3.1945 im Zuchthaus Bruchsal (Baden-Württemberg)

Nikolaus Federspiel und seine Frau Elisabeth, die er 1921 heiratete, waren bereits seit den 1920er Jahren politisch aktiv. So trat Elisabeth Federspiel 1919 der Sozialistischen Partei bei und wechselte 1921 zur KPÖ. Auch Nikolaus Federspiel war Mitglied der 1933 von den Austrofaschisten verbotenen Kommunistischen Partei. Schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten war die Familie politischen Repressionen ausgesetzt. Nach 1938 kam es zu wiederholten Anzeigen und Einvernahmen durch die Gestapo. Im Mai 1942 wurden Nikolaus Federspiel, seine Frau und Tochter, sowie sein Sohn und der Enkel wegen Verdachts kommunistischer Betätigung verhaftet. Federspiel wurde am 6. August 1943 erneut verhaftet und zusammen mit seiner Ehefrau vom Sondergericht Innsbruck verfolgt, weil sie ihren fahnenflüchtigen Sohn Ernst und weitere Genossen unterstützt hatten. Er wurde dafür am 24. Jänner 1944 vom Sondergericht Innsbruck wegen Zersetzung der Wehrkraft und Beihilfe zur Fahnenflucht zu zweieinhalb Jahren, seine Frau zu eineinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 25. Februar 1944 wurde Nikolaus Federspiel in das Zuchthaus Bruchsal überstellt, wo er am 10. März 1945 infolge schwerer Misshandlungen starb.

Zeugen des Widerstandes, S. 27.
Rabofsky, Die Widerstandstat, S. 236 und 239.
Tiroler Landesarchiv, Opferfürsorgeakt Genovefa Flatscher und Hannelore Flatscher-Ecker.
Widerstand und Verfolgung in Tirol 2, S. 507 und 516.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Nikolaus+Federspiel/28
Abgerufen am: 22.11.2024