Anton Rausch
geboren 6.11.1913 in Kirchbichl
gestorben 30.6.1944 in München-Stadelheim
geboren 6.11.1913 in Kirchbichl
gestorben 30.6.1944 in München-Stadelheim
Anton Rausch war Leiter der Konsumfiliale (später Tiroler Verbrauchsgenossenschaft) in Kitzbühel. Schon früh hatte er sich der Arbeiterbewegung angeschlossen und musste nach dem Februaraufstand 1934 einige Wochen in Haft verbringen. Nach Ansicht der Gestapo und des Volksgerichtshofes war er einer der führenden Köpfe jener kommunistischen Gruppe, die nach dem Decknamen ihres Berliner Initiators Robert Uhrig Gruppe «Roby» genannt wurde. Der Volksgerichtshof legte ihm zahlreiche Treffen während Uhrigs zweimaliger Tirol-Aufenthalte und dazwischen zur Last. Rausch nahm an Besprechungen in Mariastein, Kitzbühel, Windau, Hopfgarten und Kufstein teil, wobei Rausch einige Personen für die Gruppe angeworben haben soll. Neben den Treffen, die in erster Linie der Information über die politische Lage und der Anweisungen für die illegale Arbeit dienten, zahlten die Mitglieder Beiträge für die illegale Arbeit, übernahmen marxistische Schriften, und warben weitere Mitglieder. In Berlin gelang es der Gestapo, Spitzel in die Organisation einzuschleusen; Robert Uhrigs zweite Tirol-Reise im Herbst 1941 wurde detailliert beobachtet. Die Gestapo verhaftete Anton Rausch am 4. Februar 1942. Vom 8. Jänner bis zum 23. September 1943 verbrachte Rausch seine «Untersuchungshaft» im KZ Dachau. Der 6. Senat des Volksgerichtshofes verurteilte ihn am 14. April 1944 in München «wegen organisatorischer und agitatorischer Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit landesverräterischer Begünstigung» zum Tod. Ein Gedicht aus dem Gefängnis und sein Abschiedsbrief an den Vater sind in dem Buch «Zeugen des Widerstandes» veröffentlicht. Anton Rausch wurde am 30. Juni 1944 in München-Stadelheim hingerichtet.
Online-Datenbank. De Gruyter. Anklage 10(9). J 819/43g, Urteil 6H 28/44 -- 10(9)J 819/43g.
Hormayr, «Ich sterbe stolz und aufrecht», S. 171-173, 185-189, 191-194, 201f, 204f, 214f und 221f.
Zeugen des Widerstandes, S. 77-80.
https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Anton+Rausch/82
Abgerufen am: 24.11.2024